Mónica Heinz
kant. approb. Naturheilpraktikerin

Dorn-Therapie
Die Wirbelsäule und Ihre Aufgabe
Die Wirbelsäule erfüllt zum einen die statische Aufgabe, den Körper zu stützen. Andererseits dient sie als schützender Kanal für das Rückenmark. Die Wirbelsäule besteht aus Wirbelkörpern und Bandscheiben. Die Bandscheiben liegen zwischen den einzelnen Wirbeln und haben eine Federfunktion, welche noch durch die doppelte S-Form der gesamten Wirbelsäule unterstützt wird. Gleichzeitig machen sie die Wirbelsäule beweglich. Wenn nun aber die Wirbelsäule seitlich verkrümmt ist (sog. Skoliose) oder Wirbel bauchwärts verschoben sind werden diese Bandscheiben einseitig belastet, was u.a. zu einer Diskushernie (Bandscheibenvorfall) führen kann. Voraussetzung für eine aufrechte Wirbelsäule sind eine waagrechte Beckenlage und ausgeglichene Beinlängen. Ungleiche Beinlängen können von Fehlstellungen in Hüft-, Knie- oder Sprunggelenken oder einer Blockade im Iliosacral-Gelenk herrühren.
Fehlstellungen der Wirbel korrigieren
Als erstes wird die Stellung dieser Gelenke überprüft und korrigiert. Besteht eine Fehlstellung über längere Zeit können Wirbelverschiebungen die Folge sein. Im zweiten Schritt werden verschobene Rückenwirbel ertastet und dynamisch unter aktiver Mithilfe des Klienten in seinem Bewegungsfluss sanft wieder reponiert. Im Unterschied zur Chiropraktik wird dabei nicht abrupt gestreckt sondern sanft gedrückt. Durch die Bewegung des Klienten wird das natürliche muskuläre Gleichgewicht wieder hergestellt, wodurch Gelenke oder Wirbel sehr viel leichter mobilisiert werden können. Zudem wird verhindert, dass diese über ihre normale Position hinaus verschoben werden.
Zwischen den Wirbeln treten die Spinalnerven aus und versorgen die entsprechenden Regionen, Glieder und Organe mit Nervenimpulsen aus dem Gehirn (und umgekehrt). Wird nun durch einen verschobenen Wirbel ein Spinalnerv irritiert, kann dies sehr schmerzhaft sein und ausserdem zu Beschwerden in dem Körperteil führen, der von diesem Nerv versorgt wird. Solche Symptome können z.B. sein:
Grundsätzlich kann (aber muss nicht) hinter praktisch jedem Symptom ein verschobener Wirbel stehen. Dabei sind die Wirbel in der Regel nicht seitwärts verschoben, sondern in der Achse oft nur um wenige Millimeter verdreht, was meist auf den Röntgenbildern nicht gut sichtbar ist.
Kontra-Indikationen
Für diese Behandlung gibt es nur wenige Kontra-Indikationen: z.B. fortgeschrittene Osteoporose, bös- und gutartige Tumoren, Metastasen in der Wirbelsäule, akute Entzündungen und frische Beschleunigungsverletzung (Distorsion) der Halswirbelsäule (früher: "Schleudertrauma"), Wurzelkompressionssyndrom mit Lähmungserscheinungen, Nervenreizung und Gefühllosigkeit. Sie ist für Klienten jeden Alters geeignet.
Breuss-Massage
Die Wirbelsäulenbehandlung nach Dorn wird oft durch die Breuss-Massage ergänzt. Dabei handelt es sich um eine sehr sanfte Rückenmassage mit Johanniskrautoel. Sie hat eine tief entspannende Wirkung sowohl auf die Muskulatur als auch auf das vegetative Nervensystem. Damit soll verhindert werden, dass Wirbel, die zuvor mit der Dorn-Methode in die richtige Position gebracht wurden durch muskuläre Verspannung wieder in ihre Ausgangsposition zurückgleiten. Oder die Breuss-Massage wird als Vorbereitung zur Dorn-Behandlung genützt um verspannte Strukturen beweglicher zu machen.